Millionen Tonnen Plastikmüll weltweit in unseren Meeren, tausende potentiell gefährliche Schiffswracks in denen Schweröl, Munition und anderer Giftmüll lauert; Autoreifen, Geisternetze und vieles mehr. Um im größeren Maßstab als bisher an diesen Bedrohungen arbeiten zu können, brauchen wir ein starkes Werkzeug – ein Arbeitsschiff, mit dem wir mit vielen Freiwilligen, effektiv große Flächen bearbeiten können.
Ein Schiff, das alle unsere Aktivitäten und auch unsere Grundsätze, insbesondere den Umwelt- und Meeresschutz betreffend, optimal unterstützt, muss viele verschiedene Kriterien erfüllen. Wir haben uns an den letzten traditionellen Frachtsegelschiffen orientiert. Sie wurden seit Jahrhunderten sehr erfolgreich eingesetzt, um Waren und Passagiere gleichermaßen über den Globus zu transportieren. Obwohl sie sich bewährt haben und eine zeitlos schöne Linienführung aufweisen, entsprechen sie nicht ohne weiteres den heutigen Anforderungen an Sicherheit, Komfort und Umweltschutz. Aus Hunderten von möglichen Entwürfen haben wir uns schließlich für ein Schiff entschieden – das erst durch unzählige Schiffsmodelle indirekt bekannt wurde, und das, obwohl es aus der Feder eines berühmten Schiffbauers stammt.
Die Léon (1880)
Colin Archer (1832-1921) ist einem breiten Publikum vor allem durch seine legendären seetüchtigen Rettungsboote (Redningsskøytene) und das Polarforschungsschiff Fram (1892) bekannt. Er entwarf aber auch die Léon, eine 33 m lange Brigantine, die jahrzehntelang in der Nord- und Ostsee eingesetzt wurde. Modellschiffe von ihr finden sich in vielen Schifffahrtsmuseen und wahrscheinlich auch in vielen Wohnzimmern. Wir haben ihren ursprünglichen Charakter so wenig wie möglich verändert, um den aktuellen Anforderungen/Vorschriften und dem ganz anderen Verwendungszweck gerecht zu werden. Aus ihren Genen stammt unser Prototyp eines Mehrzweck-Forschungsschiffs (LRV), das die Grundlage für alle unsere Meeresschutzaktivitäten bildet.
Léon 2
(Léon 2 ist nur ein vorläufiger Arbeitsname. Der endgültige Name unseres Flaggschiffs wird von unseren Co-Creators gewählt)
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum historischen Entwurf
Die offensichtlichsten Unterschiede zum historischen Vorbild betreffen das Hauptbaumaterial, den Hilfsantrieb, das Ankergeschirr und die Winde, die Navigationsausrüstung sowie das Innere des Schiffes, insbesondere Kombüse, Kühl- und Sanitärräume und Bereiche und Einrichtungen, die es auf der Léon von 1880 logischerweise nicht gab – wie die Tauchbasis. Auch die Bauweise unterscheidet sich erheblich. Historisch gesehen wurden Planken über natürlich gebogenen oder unter Dampf gebogenen Spanten befestigt und “verstemmt” (Kalfatern). Wir stellen den Rumpf, das Deck, die Spanten und Stringer sowie die Masten aus Holz-Epoxid-Laminat her. Diese Bauweise ist in jeder Hinsicht besser als die historische, sei es in Bezug auf Nachhaltigkeit, Haltbarkeit, Festigkeit, Formbarkeit oder Materialverschnitt. Aber auch das war 1880 noch nicht erfunden. Die Takelage hingegen wird weitgehend der damaligen entsprechen und damit nicht zuletzt für alle Co-Creators zu einer beliebten Team-Building-Aktivität unter Anleitung der Schiffs-Crew werden. Auch das äußere Erscheinungsbild wird weitgehend unverändert bleiben und damit den Wiedererkennungswert und das positive Image des Schiffes erhöhen.
Mission
Mit ihr werden wir mit einer 8-10-köpfigen Besatzung und etwa 20 freiwilligen Mitgliedern das ganze Jahr über nach gefährlichen Wracks suchen, sie identifizieren und dekontaminieren und die Küsten von Geisternetzen, Plastik und anderem Müll befreien.
Im Rahmen von Feldversuchen mit wissenschaftlichen Forschungspartnern, werden wir auch emissionsfreie Waren- und Personentransporte durchführen (bspw. Olivenöl von Kreta nach Triest und Holz zurück oder Inseltransfers für Co-Creators).
Vision
Wir verstehen die Léon 2 als Prototyp für eine Serie von Segelschiffen, die wir für uns und andere Meeresschutzorganisationen als leistungsfähige Werkzeuge, in unserer Werft bauen.
Finanzierung
Die Léon 2 wird über Fundraising finanziert. Wir bieten allen Unterstützern unvergleichliche Erlebnisse an Bord, Stimmrechte und Einblicke in eine transparente Mittelverwendung an.
Deine Unterstützung ist keine Einbahnstraße! Als NPO könen wir Dir natürlich keine Zinsen, Kapitalvermehrung oder ähnliches anbieten, aber dafür ganz einmalige Benefits an Bord der Léon 2 und im Meeresschützercamp – und natürlich gesündere Meere!
Damit auch langfristig sichergestellt ist, dass die Léon 2 im Dienst für den Meeresschutz steht, wird für sie eine eigene unabhängige Stiftung ins Leben gerufen. Deine Investition in den Meeresschutz ist damit dauerhaft abgesichert!
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Weitere Details der Léon 2
Abteilungen und wichtige Fakten
Tauchen: Wie alle unsere Boote und Schiffe wird auch die Léon 2 mit einem Atemluftkompressor, O2-Booster, Gasspeicher für Helium, Sauerstoff und Argon ausgestattet sein, um Forschungstauchgänge bis zu einer Standardtiefe von 120 m zu ermöglichen. Auch bei den Tauchgasen achten wir auf größtmögliche Nachhaltigkeit (Helium!) und verwenden daher, wenn immer möglich, Hochleistungs-Kreislaufgeräte (CCR – Closed Circuit Rebreather). In einer weiteren Ausbaustufe wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Dekompressionskammer zwischen der Tauch- und der Krankenabteilung installiert.
Hospital: Das Schiffshospital wird bei komplizierteren Taucheinsätzen mit einem (Tauch-)Arzt besetzt sein. Ansonsten übernimmt ein Sanitäter die Versorgung. Die Ausrüstung richtet sich nach den Bedürfnissen der Einsätze und wird schrittweise erweitert.
Exploration: Ein Seiten-Sicht-Sonar (SSS) liefert hochauflösende Sonarbilder des Meeresbodens. Es wird in die gewünschte Tiefe geschleppt und scannt den Meeresboden bis zu einer Breite von 300 m. Das ideale Gerät für die Wracksuche. Ein Tauchroboter (ROUV – Remotely Operated Underwater Vehicle) wird für die detaillierte Erkundung potenzieller Wrackfunde eingesetzt. Das System liefert Bilder und Videos in HD-Qualität, hat einen Manipulator, eine hohe Nutzlast und kann noch viel mehr (z. B. eine Abstiegsleine an einem Wrack befestigen)
Interior: Praktisches, robustes Interieur, 10-12 Co-Creator-Doppelkabinen mit WC und Dusche, Mannschaftskabinen, Navigations- und Sonarraum, medizinischer Behandlungsraum und Apotheke, Tauchausrüstungsraum mit Kompressorraum und Gasmischung, Labor (Wasseranalyse), Fitnessraum und Sauna, Kombüse mit Kühlraum, Wäscherei, Laderaum für Meeresmüll, Argo-Raum für Waren, Werkstätten für Holz, Segel, Tauchausrüstung, zwei Deckshäuser, wasserdichte Abteilungen.
Exterior: Rumpf und Deck aus Holz/Epoxid-Laminat (europäische Hölzer, Epoxidharz auf Biobasis), weitgehend traditionelle Brigantine-Takelung, elektrische Ankerwinde, Lade-Bergungskran, Bootsdavit.
Technische Ausstattung: Elektrischer Sekundärantrieb (evtl. Hybrid), Wasserstoffgenerator, PV-Paneele, Heizung (mit erneuerbarem Brennstoff), Warmwasser durch Solarthermiekollektor, biologische Wasseraufbereitungsanlage, beweglicher innerer Trimmballast.
Hauptabmessungen: LüA: 108ft (33m), LWL: 98ft (30m), BüA: 24ft (7,30m), Tiefgang: 10ft (3.0m), Dwt: 250t, GT:~210, Freibord: 4ft (1,23m), Höhe des Mastes über Deck ca. 28m (beide), Typ: Brigantine.
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