an die Bundesregierungen und die Wirtschaft Deutschlands und Österreichs
In der Vergangenheit wurden leider nur sehr überschaubare Anstrengungen der bisherigen deutschen und österreichischen Bundesregierungen zur Beseitigung der Gefahren der im Zweiten Weltkrieg versenkten Schiffe unternommen. Die von den Nationalsozialisten verursachten und zu verantwortenden Umweltverbrechen die unsere Ozeane chronisch belasten, wurden in der deutschen und österreichischen Wiedergutmachungspolitik bis heute fahrlässig ignoriert, verdrängt oder bestritten. Die Haftung für von Kriegsschiffswracks verursachten Umweltschäden ist – unverständlicherweise – nach wie vor eine rechtliche Grauzone. Als zwei der reichsten Länder der Erde haben Deutschland und Österreich nicht nur die Möglichkeiten sonder auch ganz klar die moralische Verpflichtung mehr als siebzig Jahre nach deren Versenkung endlich und ohne weiteren Verzug für die Entschärfung dieser Hinterlassenschaften Sorge zu tragen!
Meeresschutz ist Klimaschutz!
Kriegsgewinnler ohne Haftung und ohne Gewissen
Weder Unternehmen noch Einzelpersonen oder deren Rechtsnachfolger, wurden bislang für die Kosten der Wrack-Dekontaminierung herangezogen. Sie rissen beträchtliche Vermögenswerte an sich, die direkt oder indirekt im Zusammenhang mit diesen potenziell gefährlichen Schiffswracks stehen – und vererbten diese auch weiter. Ihre Verantwortung leugnen sie aber wider besseres Wissen hartnäckig ab.
Kriegsgewinnler, wie die Familien Krupp, Porsche, Piëch, Siemens und ihre Unternehmen, Blohm & Voss, Lürssen, Abeking & Rasmussen, Daimler, MAN, Voestalpine, Deutsche Bank oder Commerzbank – um nur einige zu nennen – machten äußerst lukrative Geschäfte mit den Nazis. Bei kritischer Selbstreflexion, müssten sie von sich aus das Bedürfnis verspüren, die Beseitigung ihrer Hinterlassenschaften maßgeblich zu unterstützen!
Tun sie aber nicht.
Keine fetten Renditen
Cleanwreck.org ist ein unabhängiges, internationales Non‑Profit‑Project, dass sich durch Spenden und die Vermarktung der Tauchrechte an den Schiffswracks die es dekontaminiert, dauerhaft finanziert. Unser Projekt generiert aber keine fetten Renditen – wir sind keine Schatzsucher! Sämtliche Erlöse aus der wirtschaftlichen Nutzung der gefundenen Wracks fließen – bis zum letzten verbliebenen potenziell gefährlichen Wrack – wieder in die Suche und Dekontaminierung! Aus diesem Grund ist Cleanwreck.org naturgemäß für – nur auf Profit bedachte – Investoren gänzlich unattraktiv. Wir würden aber ohnedies – nicht zuletzt, um unsere Unabhängigkeit zu wahren – stets darauf verzichten, solchen Menschen eine Gelegenheit zu bieten, sich an der Beseitigung, der erst aus Macht- und Profitgier erwachsenen Umweltverbrechen, zu bereichern.
Nichtsdestotrotz müssen die Mittel für die Basisinvestitionen unseres Forschungsprojekts jetzt aufgebracht werden!
Die Forderungen
Wir fordern daher von den Bundesregierungen und der Wirtschaft Deutschlands und Österreichs:
1. Die Übernahme von Bundesbürgschaften
Wir fordern von den Bundesregierung Bundesbürgschaften für einen zinsfreien, rückzahlbaren Investitionskredit in der Höhe von € 2 Millionen, als Beitrag der öffentlichen Hand zu den Projektkosten. Deutschen und österreichischen Unternehmen (Werften, Ausrüstern, etc.) wird in diesem Zusammenhang grundsätzlich der Vorzug bei der Auftragsvergabe gegeben. Wir beanspruchen keine öffentlichen Mittel, sondern lediglich die Übernahme von Bürgschaften, in der Höhe von etwa 2 Eurocent pro Bürger/in!
2. Die Tauchrechte und wirtschaftlichen Nutzungsrechte an deutschen Schiffswracks
Wir beanspruchen die exklusiven Tauchrechte an allen von uns lokalisierten bzw. von uns zu dekontaminierenden deutschen Kriegsschiffswracks – insbesondere jene aus dem 2. Weltkrieg – zur Finanzierung der laufenden Kosten von Cleanwreck.org und die wirtschaftliche Nutzung eben dieser zur Finanzierung der Dekontaminierungen (wiederum vorzugsweise in Kooperation mit spezialisierten deutschen / österreichischen Unternehmen).
3. Juristische und diplomatische Unterstützung und vorrangiger Meeresschutz
Wir erwarten uns tatkräftige juristische und diplomatische Unterstützung im Zusammenhang mit Wrackfunden ausländischer Staatsschiffe, Verhandlungen über Tauchrechte, Durchsetzung der wirtschaftlichen Nutzungsrechte. Einsatz für eine international einheitliche Regelung zur unbehinderten Beseitigung von Gift- und Gefahrstoffen aus deutschen und anderen – insbesondere auch aus als Seekriegsgräber deklarierten – Schiffswracks. Im Zweifel muss der Meeresschutz verbindlich über konkurrierende Interessen gestellt werden. Meeresschutz vor Seekriegsgrabschutz!
4. Dekontaminierungsfonds
Wir fordern von der deutschen und österreichischen Wirtschaft – insbesondere von Konzernen, Unternehmen, Familien oder Einzelpersonen, die direkt oder indirekt, in irgendeiner Art und Weise von den im Zweiten Weltkrieg versenkten Schiffe profitierten – die Einrichtung eines Fonds zur Unterstützung der Dekontaminierung.
Die Suche nach den Wracks duldet keinerlei Aufschub. Alles was wir zukünftig, auch im besten Fall, erreichen können, ist ohnehin nur noch Schadensbegrenzung. Wir können es uns keinesfalls leisten unsere Verantwortung – wie bisher – zu leugnen und stattdessen tatenlos zusehen, wie die Schiffswracks weiterhin unsere Ozeane verseuchen. Diese Ignoranz wiegt ebenso schwer wie die historischen Umweltverbrechen an sich!
Unterstütze die Arbeit von Cleanwreck.org mit Deiner Spende! Vielen Dank!